Hepatitis C
Hepatitis C ist eine Infektionskrankheit, welche die Leber betrifft. Das Hepatitis-C-Virus (HCV) löst nach einer Infektion eine Entzündung der Leber beziehungsweise des Lebergewebes aus, was unbehandelt schwere Folgen für die Gesundheit haben kann. Etwa 71 Millionen Menschen sind weltweit an einer Hepatitis C erkrankt.
In Deutschland kommen jährlich ca. 5.000 Neuerkrankungen hinzu. Männer sind von Hepatitis-C-Infektionen doppelt so häufig betroffen wie Frauen.
In Zusammenarbeit mit dem Pharmaunternehmen AbbVie Deutschland GmbH & Co KG hat die TDG ein Testprojekt ins Leben gerufen, um ein niedrigschwelliges Angebot für Menschen zu schaffen. Im Rahmen von Info- und Testveranstaltungen in Kultureinrichtungen können Interessierte vor Ort getestet und beraten werden.
Eine weitere Möglichkeit der HCV-Diagnostik bietet die allgemeine Gesundheitsuntersuchung („Check-up 35“). Der Gesundheitscheck gehört zum Spektrum der präventiven Medizin und dient dazu, Erkrankungen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Gesetzlich Versicherte über 35 Jahre können den Check-up in ihrer Hausarztpraxis durchführen lassen.
Hepatitis C - Allgemeines
Hepatitis C beschreibt eine Infektion mit dem Hepatitis-C-Virus (HCV), die zu einer Entzündung im Gewebe der Leber führt. Die allgemeinen Symptome sind dadurch gekennzeichnet, dass sie vor allem unspezifisch sind. Anfängliche Anzeichen der Krankheit ähneln oft einer Grippe. Diese können Erschöpfung, allgemeine Schwäche sowie Kopf- und Gliederschmerzen umfassen. Nur wenige Betroffene bringen diese Beschwerden in Verbindung mit Hepatitis C. Bis zur Erkennung der Krankheit können daher Jahre oder sogar Jahrzehnte vergehen. Die Erkrankung wird meist im Rahmen routinemäßiger oder vorbeugender Untersuchungen diagnostiziert. Wenn erhöhte Leberwerte (Transaminasen) vom Arzt oder der Ärztin festgestellt werden, können zusätzliche Tests die Diagnose bestätigen. Eine unbehandelte Hepatitis C kann langanhaltende Leberschäden verursachen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung können dies verhindern. Zusätzlich dazu können Betroffene, die das Hepatitis-C-Virus unbemerkt in sich tragen, unbeabsichtigt andere Menschen infizieren. Ein entsprechender Test kann Gewissheit bieten und zukünftigen Ansteckungen vorbeugen.
Erkrankung & Verlauf
Eine Infektion löst am Anfang keine eindeutigen Krankheitszeichen aus. Meist 7 bis 8 Wochen nach der Ansteckung können grippeähnliche Symptome auftreten. Diese Zeit bezeichnet man als Inkubationszeit. Viele fühlen sich müde und abgeschlagen, haben Kopf- oder Gliederschmerzen. Es kann auch sein, dass Schmerzen im rechten Oberbauch auftreten. Dieser anfängliche Hepatitis-C-Verlauf ist sehr unspezifisch und wird meist nicht direkt mit der Erkrankung in Verbindung gebracht. Bei etwa 75 % der Betroffenen verläuft die Hepatitis-C-Ansteckung daher unbemerkt.
Nicht selten wird aus einer akuten Infektion eine chronische.
Der Beginn der Erkrankung (diagnostiziert oder nicht) wird bis zum Ablauf der sechsten Woche als „akute Phase“ bezeichnet. Bei 15 bis 25 % der Betroffenen kann der Körper das Virus während dieser Phase ohne Behandlung besiegen. Jedoch gelingt es oft nicht, die Viren in dieser Zeitspanne zu eliminieren. Die Infektion bleibt bestehen und wird ab diesem Zeitpunkt als „chronisch“ angesehen. Dies betrifft 75 bis 85 % aller HCV-Erkrankten. Wenn nicht behandelt wird, kann eine chronische Hepatitis C dauerhafte Schäden an der Leber verursachen. Anfangs kann sich vermehrt Bindegewebe in der Leber bilden, ähnlich wie bei Narbengewebe nach Verletzungen. Dieser Prozess, bekannt als Leberfibrose, geht mit einer schrittweisen Verschlechterung der Leberfunktion einher. Wenn die Vernarbung im weiteren Verlauf fortschreitet, kann sie zu einer Leberverkleinerung (Leberzirrhose) führen. Dieser Prozess dauert normalerweise 20 bis 30 Jahre, kann aber in einigen Fällen auch schneller voranschreiten. Bei Leberzirrhose kann die Leberfunktion so stark beeinträchtigt sein, dass eine Lebertransplantation notwendig wird. Ist die Schädigung der Leber bis zur Zirrhose fortgeschritten, begünstigt Hepatitis C zudem die Entstehung von Leberkrebs. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen können dieses Risiko minimieren.
Übertragung
Die Übertragung des Virus erfolgt durch den direkten Kontakt von infiziertem Blut mit dem eigenen Blut (bereits ein Blutstropfen reicht dafür aus), wobei auch verschiedene andere Infektionswege möglich sind. Vor dem Jahr 1991 stellten Bluttransfusionen eine gängige Übertragungsquelle dar. Seit dieser Zeit wurden Labortests eingeführt, die Antikörper gegen das HCV im Blut des Spenders nachweisen können. Später kamen auch Tests hinzu, die das Virus direkt identifizieren können, weshalb in Deutschland mittlerweile sämtliche Blut- und Plasmaspender auf Hepatitis C getestet werden. Es kann mitunter Jahrzehnte dauern bis eine Erkrankung diagnostiziert wird. Aus diesem Grund könnten aktuell diagnostizierte Erkrankungen auf vergangene Bluttransfusionen mit infiziertem Blut oder auf andere Übertragungswege zurückzuführen sein. Betroffene sind oft nicht in der Lage zu sagen, wann und wie sie sich angesteckt haben.
Denkbare Infektionswege:
- Gemeinsame Verwendung von Gebrauchsgegenständen (zum Beispiel Rasierer)
- Infektionen durch Nadelstichverletzungen (auch Spritzen zum Drogenkonsum)
- Infektionen durch nicht sterile Materialien in Tattoo- oder Piercingstudios
- Übertragungsrisiko bei der Geburt (Mutter zu Kind)
- Ungeschützter Geschlechtsverkehr
Therapie
Hepatitis-C-Behandlungsmöglichkeiten sind heute vielseitig und es bestehen gute Chancen auf eine Heilung. Seit einigen Jahren kann jede Variante von Hepatitis C geheilt werden. Diese Aussichten kamen durch neue, effektivere und vor allem besser verträgliche Wirkstoffe als dies noch zu Zeiten der Interferontherapie der Fall war. Ärzten steht heute in den meisten Fälle eine Kombination aus mehreren Wirkstoffen zur Verfügung, die in einem Medikament zusammengefasst werden. Welche Behandlung geeignet ist, richtet sich unter anderem nach der Art des Hepatitis-C-Virus, nach dem Fortschritt der Erkrankung und nach eventuellen früheren Behandlungen. Die Therapiedauer beträgt meistens 8 bis 12 Wochen. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über dieses Thema. Er wird Ihnen dazu nähere Auskunft geben können. Hat die Therapie Erfolg und gelingt es, alle Viren aus dem Körper zu beseitigen, können andere Menschen nicht mehr ansteckt werden.
Bei medikamentösen Therapien ist das Ziel die Vermehrung des Virus zu stoppen und es dauerhaft aus dem Körper zu entfernen. Dadurch können die Langzeitfolgen einer Hepatitis C vermieden werden. Lange Jahre bestand für Ärzte die Standardtherapie für Hepatitis C aus einer Kombination von Interferon, das gespritzt wurde, und Ribavirin. Diese beiden Substanzen kommen heute nur noch in sehr seltenen Fällen zum Einsatz. Eine Therapie ohne Interferon stellt inzwischen den Standard für alle Patienten dar.
Infos und Unterstützung
Hier finden Sie zu den folgenden Themen Informationen und Unterstützung:
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