Einstieg in Gesundheits- und Pflegeberufe
Zurzeit besteht aufgrund des fortschreitenden demografischen Wandels ein Fachkräftemangel in Gesundheits- und Pflegeberufen. Laut einer aktuellen Untersuchung der Beratungsgesellschaft PriceWaterhouseCoopers (PwC) und des Darmstädter Wirtschaftsforschungsinstituts (WifOR) werden im Jahr 2030 im Pflegebereich 480.000 Krankenpfleger/innen und Pflegehilfskräfte fehlen.
Die Lage des Fachkräftemangels im Gesundheits- und Pflegebereich wird laut einer Prognose des BMG noch dadurch verstärkt, weil sich die Zahl der Pflegebedürftigen in Deutschland von 2010 bis 2050 fast verdoppeln wird (von 2,42 auf 4,37 Millionen). Gleichzeitig steigt mit dem Anteil der Patientinnen und Patienten ausländischer Herkunft der Bedarf an Fachkräften aus anderen Kulturkreisen. Zweisprachigkeit und interkulturelle Kompetenz werden hier, den Erfordernissen einer kultursensiblen Betreuung entsprechend, zunehmend gefragt sein.
Vorhaben
Das Projekt zielt auf die Hinführung von jugendlichen Schulabsolventinnen und -absolventen zu Berufen, in denen Menschen mit Migrationshintergrund bisher zahlenmäßig unterrepräsentiert sind und in denen für die kommenden Jahre oder Jahrzehnte ein Fachkräftemangel prognostiziert wurde. Ebenso soll die Chance von Frauen mit Migrationshintergrund verbessert werden, in ein Berufsleben einzusteigen, beziehungsweise der Wiedereinstieg erleichtert werden. Besonders soll dabei die Aufmerksamkeit auf die Frauen gerichtet werden, die bereits über einen ausländischen Schul- beziehungsweise Berufsabschluss verfügen und somit unmittelbar dem deutschen Ausbildungs- und Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen.
Zielgruppen
- Ausbildungs- und Arbeitssuchende
- Jugendliche mit und ohne Migrationshintergrund
- Frauen mit und ohne Migrationshintergrund
- Wiedereinsteigerinnen mit ausländischen beruflichen Qualifikationen
Projektziele
- Deckung des jetzigen Fachkräftebedarfs und die zukünftige Fachkräftesicherung im nichtakademischen Gesundheits- und Pflegebereich
- Steigerung der Beschäftigungsfähigkeit durch Berufsausbildung
- Effiziente Zusammenarbeit mit örtlichen Institutionen
- Erhöhung der Ausbildungsbereitschaft von Ausbildungsstellen
- Vermittlung von Praktika und Ausbildungsstellen
- Verringerung der geschlechtstypischen beruflichen Segregation in der Berufsausbildung und Erweiterung des Berufswahlspektrums
- Verringerung der Diskriminierung durch berufliche Integration
- Förderung der aktiven Teilnahme von Eltern in die Berufsorientierungsphase ihrer Kinder
- Verbesserung der gleichberechtigten Teilhabe von Mädchen und Frauen mit Migrationshintergrund am gesellschaftlichen Leben durch Erhöhung der Ausbildungsbeteiligung
- Verbesserung der beruflichen und sozialen Integration von Menschen mit Migrationshintergrund durch Hinführung zu zukunftsträchtigen Berufen
Ansprechpartnerin: Ayla Gediz